Was ist eigentlich ein Mantra?
Ein Mantra ist ein kleiner Spruch, ein positiver Satz oder auch nur ein einzelnes Wort oder eine Silbe, das du flüsternd, laut oder in Gedanken immerzu wiederholst.
Das Wort “Mantra” stammt aus der Sprache Sanskrit und leitet sich von „manas“ = “Geist” und „tram“ = “Schutz” oder “Instrument” ab. Eine andere Interpretation leitet die zweite Wortsilbe nicht von der Wortwurzel “tram” sondern von “trang” ab, was soviel wie “Welle” oder “Projektion” bedeutet.
Die Vorstellung ist, dass während das Mantra rezitiert wird, sich der Geist an die positiven Inhalte der Worte des Mantras bindet und somit nicht mit anderen, d. h. negativen Gedanken beschäftigen kann. Und so kommt man zu der Übersetzung „den Geist schützen“ oder “Instrument des Geistes”.
Vielleicht ist Dir schon einmal der Begriff “Affirmation” über den Weg gelaufen.
Positive Affirmationen sind ebenfalls kurze Glaubenssätze, die man mehrfach wiederholt. Affirmationen sollen Dir helfen, dein Unterbewusstsein zu beeinflussen, neu zu strukturieren und es so positiv zu polen. Sie sollen Dir im Alltag und bei herausfordernden Aufgaben dabei helfen, ein positives Selbstbild zu wahren und Halt in Dir zu finden.
Ein paar Beispiele für positive Affirmationen in unserer Sprache sind:
- Ich achte mich und sorge für meine Gesundheit.
- Liebe erfüllt mich.
- Es ist machbar.
- Ich bin jeder Herausforderung gewachsen.
- Ich bin stark und mutig.
- Ich bin ruhig und gelassen.
Diese Glaubenssätze nutzt Du also als eine Projektion.
Die Studienlage
Mehrere Studien wurden bereits durchgeführt, die nachweisen konnten, dass
- Affirmationen das Belohnungszentrum und den Bereich für Selbstreflexion verstärkt aktivieren. (zur Studie)
- man sich der Wirkung von Affirmationen nicht bewusst sein muss, um davon zu profitieren. Diese Studie deutet nicht nur darauf hin, dass Affirmationsprozesse ohne Bewusstsein ablaufen können, sondern auch darauf, dass ein erhöhtes Bewusstsein für die Affirmation ihre Wirkung abschwächen kann.
(Sherman DK, Cohen GL, Nelson LD, Nussbaum AD, Bunyan DP, Garcia J. Affirmed yet unaware: exploring the role of awareness in the process of self-affirmation. J Pers Soc Psychol. 2009 Nov;97(5):745-64. doi: 10.1037/a0015451. PMID: 19856999.)
Du musst nicht alles verstehen...
Der letzte Punkt führt mich wieder von der Affirmation zum Mantra zurück. Die Wirkungen, die einem Affirmationen geben, haben Mantras auch.
Es gibt besonders wirkungsstarke Mantras, die regelmäßig im Buddhismus, Hinduismus, Sikhismus und im Yoga bei Mantra-Meditationen verwendet werden. Sie werden in ihrer Ursprungssprache ausgesprochen, so z. B. in Sanskrit oder Gurmukhi, beides altindische Sprachen.
Du musst nicht immer verstehen, was ein Mantra im Detail übersetzt bedeutet. Wenn Du es regelmäßig wiederholst, kann es auch ohne diese Information seine volle Wirkung entfalten. Dieses Rezitieren eines Mantras erzeugt einen Klang. Diesen Klang spürst Du in Deinem Körper als eine Vibration.
Diese besonderen Mantras, die im Yoga verwendet werden, erzeugen eine Vibration in einer bestimmten Frequenz, die einen positiven Einfluss auf Körper und Geist hat.
Daher ist die korrekte Aussprache dieser Mantras sehr wichtig und ebenso, dass Du beim Wiederholen des Mantras einen bestimmten Rhythmus beibehältst.